Sonntag, 31. August 2008

♫♪♪♫ Theia Andrea Wunderlich ♫♪♪♫

Ein wunderschönes Wochenende liegt hinter mir. Ein "zweites Mal" und eine Uraufführung kennzeichen diese Tage.

Ein "zweites Mal"? Jaa. Getreu dem Songtitel "Gönn dir was" von meinem Lieblingskünstler gönnte ich mir einen Besuch, den ich in seiner Art wohl lange für völlig abwegig erklärt hätte. Ich und einfach so hingehen und mein Fan-Sein ganz und gar ausleben? Den Künstler, zu dessen Konzerten ich nun schon unzählige Male in meiner virtuellen Welt gegangen bin weil ich einfach nicht genug bekommen kann von dieser Stimme und den Liedern, im wahren echten reelen Leben treffen? Jaaa, genau das ist passiert. Die Einladung des Besuchs an die Fans wörtlich genommen und kurzentschlossen die Verabredung gemacht. Samstag war es dann soweit und mit einem Kribbeln im Bauch, aber auch voller Vorfreude, trudelte ich bei


ein. Ganz bei ihm privat :-). Ja, er wußte über seinen Besuch Bescheid und dies sollte später während seines Live-Auftritts zu eben der Uraufführung führen.

Einem wunderbaren Kennenlernen und Unterhalten folgte dann das zum Anlaß des Besuchs genommene Live-Konzert aus dem Wohnzimmer ("Frank's Living Room Stage") ins virtuelle Leben. Wunderbar zu beobachten wie der Mensch hinter dem bekannten Avatar der zweiten Welt so in der Wirklichkeit ist. Frank liebt und lebt die Musik und dies zeigt sich in seinen Liedern und seiner Darbietung. Faszinierend ist es anzusehen wie er die Musik fühlt und für sein Publikum in einmaliger Weise transportiert.

Im Verlauf dieses Konzerts kam es dann zur Uraufführung eines Songs, der erst kurz zuvor von Frank geschrieben wurde. Ein Song in dem ich mich wieder fand wie noch in keinem anderen Lied der Welt. Wie das? Der Song beschreibt mich. Jaaa, wirklich :-)). Mein Leben in wunderbarer Weise aufgenommen und in treffendsten Zeilen Liedtext umgesetzt. Strahlend und mit feuchten Augen lauschte ich dem Song der sicherlich mein zukünftiges Leben begleiten wird. Treffend wie kein anderes Lied möge es auch anderen Menschen als Symbol stehen, ihnen den Mut geben ihren Weg zu finden und zu gehen. Danke für

♫♪♪♫ Theia Andrea Wunderlich ♫♪♪♫

:-)

(wer den Song hören möchte kann sich hier: http://www.zaplive.tv/web/frankberens das aufgezeichnete Konzert anhören. Hört euch das ganze Konzert an, Frank wird euch begeistern.)

Hihi, ach ja, eine kleine Überraschung hatte ich auch für Frank. Kurz vor dem Ende des Konzertmitschnitts ist zu sehen was ich für Frank hatte. Wer es wissen mag muß schauen :-P

So ging ein wieder sehr schönes Wochenende vorüber und viele weitere werden folgen.

Samstag, 23. August 2008

Ist die von Ihrem Mann?

Bitte wie? Öhm, ich glaub ich hab mich grad verhört *grins*. Hat die Dame an der Baumarktkasse mich mal eben verheiratet. Zum Bezahlen meiner Sachen habe ich wie üblich meine EC-Karte gezückt. Nach einem kurzen Blick schaut mich die Kassiererin kurz an und meint

"Ist die von Ihrem Mann?"

"Nöö, das ist meine." Kurzer irritierter Blick und "Ohhh, Entschuldigung" Strahlen meinerseits "kein Problem, paßt schon" :-)))
Hab ich schon gedacht ich müßt jetzt meinen Personalausweis zücken um zu beweisen das ich noch nicht das bin was ich bin ... sein will.

In knapp einem Monat ist erst mein erster Gerichtstermin und erst dann geht der ganze juristische Prozeß los. *urks* Ich hoffe nur, dass das ohne Komplikationen läuft und nicht irgendwelche komischen Forderungen seitens Gericht oder Gutachter kommen. Diebestenfalls als Minimum anzusehenden 6 Monate Verfahrensdauer sind in meinen Augen schon eine Zumutung aber wirklich als absolutes Mindestmaß zu vermuten. Die meisten Quellen sprechen für die Vornamensänderung von üblicherweise 12 bis 18 Monaten. *stöhn*.

Ich weiß aber, dass ich so bald es geht mein bisheriges Leben hinter mir lassen möchte und den völligen Schritt zu mir selbst machen will. Hängen tut das in meinen Augen nur noch an einem Gespräch in meinem Job mit meinen Chefs. Ich hoffe, dass in 2 bis 3 Wochen ein solches stattfinden kann. Wenn es nur schon soweit wäre, ich mag dieses Rollenspiel fürs Büro nicht mehr.

Freitag, 22. August 2008

Celtic Rock / Irish Speed

Ein feines musikalisches Erlebnis in meinem Stammlokal in Donaueschingen. "Musik im Park" ist angesagt und das Thema des Abends ist "Celtic Rock/Irish Speed". Zum Glück hat das Wetter rechtzeitig aufgemacht und ich konnte mich aufraffen hinzugehen. Und es hat sich wahrlich gelohnt. Meine Vermutung was für Musik mich da erwartet wurde genau erfüllt und so gab es einen tollen Abend, der sich bis tief in die Nacht zog. Ganze 3 1/2 Stunden allertollste Musik (ok, 2 kleine Pausen gabs ;-) ). Erst um halb 1 Uhr begab ich mich auf den Heimweg. In der Tasche eine CD der Band :-)

Und ich war stolz auf mich. Wieder einmal habe ich es geschafft mich weiterzuentwickeln. Noch vor kurzer Zeit wäre ich wohl zuhause geblieben. Gemütlich am PC. Alleine. Heute Abend gab es keinen PC. Dafür gab es viele nette Leute. Ein paar Gespräche mit anderen Stammgästen. Viele Fremde und wieder das Gefühl, dass es genau so sein soll wie es ist. Wieder mal eine Bestätigung dass mein Weg offen vor mir liegt und ich ihn nur noch gehen muß.

Ein schöner Beginn in ein neues Wochenende.

Dienstag, 19. August 2008

alle Signale zeigen Grün

Eine Mail und eine Antwort und das wahnsinnig gute Gefühl dass alles Gut wird. Auch im Job sind wichtige Weichen gestellt, noch notwendige Gespräche werden zwar erst folgen, aber die Richtung ist klar und paßt. Die dringend vom Umfeld benötigte Unterstützung und der Rückhalt ist da.

Nach meiner Mail an meine direkten Kollegen und meinen Chef habe ich auch eine Ebene höher nun die Voraussetzungen, dass mein Leben zukünftig in besten Bahnen laufen kann.

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Ich hoffe nur, dass das alles in dieser positiven Weise weitergeht. Manchmal beschleicht mich das Gefühl das könne gar nicht wahr sein so gut wie gerade alles abläuft. Bislang gab es noch in keinster Weise irgendwelche negaiven Reaktionen oder Rückschläge. Selbst bei Stellen an denen ich mir nicht so ganz sicher war wie meine Veränderungen ankommen und kommentiert werden würden. Nicht, dass ich darauf lauere, dass es irgendwo mal nicht gut laufen soll. Ich bin überglücklich dass alles sooooo gut läuft. Nur wie das eben im Leben normal so ist, wenn etwas soo gut ist, dann befürchtet man einfach immer , dass irgendwann der große Hammer kommt. Aber denken wir positiv und freuen uns dann springt die Lebensfreude und das gute Gefühl über und falls es gelingen sollte, wirklich ohne irgendwelche größeren Ecken und Kanten durch alles durchzukommen, dann kann das auch für andere ein Signal sein, ihr Leben in die Hand zu nehmen und ihren Weg zu finden.

Danke an euch alle, die ihr mir so lieb und positiv eingestellt begegnet :-)

Montag, 18. August 2008

Blutsauger und andere Untersuchungen

Boah, wie ich das gar nicht mag das frühe Aufstehen. Aber was soll man machen wenn man um 8 Uhr morgens beim Doktore sein soll um sich ein wenig Blut abnehmen zu lassen für die ein und die andere Untersuchung? Naja, das läßt sich verschmerzen. Immerhin kann ich da problemlos zuschauen (wenn die Nadel mal drin ist ;-) ). Hilft ungemein. Ganze drei Ampullen mit meinem kostbaren Lebenssaft mußte ich lassen.

Blutsauger ;-)


Zweiter ToDo-Punkt sollte eine Terminvereinbarung beim Urulogen sein. Aber irgendwie überhol ich mich bei dem Tempo in dem alles läuft selbst. Bei der Anmeldung trug ich mein Anliegen vor und bat um eine Terminvereinbarung worauf die Frage kam "Wollen Sie gleich da bleiben?" Ähm, ich wollt doch eigentlich nur einen Termin, wer sprach den von jetzt??? Naja, dann soll es eben so sein und schwupps saß ich schon im Wartezimmer. Nur kurze Zeit darauf wurde ich schon aufgerufen und saß einem netten Doc gegenüber, der den Eindruck machte, dass das Thema Trans- und Intersexualität nicht ganz neu war für ihn. Fein, mal was Neues :-) . Und er fragte wie ich denn gerne angesprochen werden möchte, ganz lieb. Wie ? Muß ich noch schreiben was ich gesagt habe? *breitgrins*. Ach ja, fehlt noch das Ergebnis? Ja, mit mir ist alles in Ordnung,

alles so wie es sein soll

...also was halt die Biologie dazu sagt. Gesund durch und durch und keine Dinge zu finden die da nicht hingehören. Ist doch auch was. :-)

Sonntag, 17. August 2008

Eine Veränderung muß sein

Einkaufsbummel mit Mutti und Schwester. Es ist schon schön, dass es der ein oder andere Laden inzwischen kapiert hat, dass manche Leute ein klein wenig größere Kleidungsgrößen benötigen. Hihi, witzigerweise könnt ich mit Mutti und Schwesterlein meine Klamotten tauschen, wir haben alle eine ähnliche Kleidungsgröße *grins*

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"Andreas, ist das was für dich?" hallt es durch den Laden beim Einkaufsbummel *URKS*. Mutti hat mich halt wie gewohnt gerufen um mir etwas zu zeigen. Nur wir sind in der DAMENBEKLEIDUNGS-Abteilung!!! In mir zieht sich alles zusammen. Ich weiß dass sie sich da keinen Kopf drum gemacht hat und ich habe bislang auch noch nichts gesagt...aber das geht gar nicht. Nein nein nein.

Ich habe das heute dann zuhause angesprochen mit der Bitte meinen zukünftigen Namen zu verwenden in der Öffentlichkeit. Was sicherlich schwierig wird ist meine Familie auf "Theia" umzustellen, aber ich habe mich ja nicht ohne Grund dafür entschieden zukünftig einen Doppelvornamen führen zu wollen. "Theia" als Zeichen für mein neues Leben und "Andrea" als Zeichen dass ich noch immer ich bin, nur eben zu meinem wahren Ich gefunden habe. Sicherlich möchte ich gerne "Theia" als Rufnamen verwenden, aber auch "Andrea" ist mir völlig recht. Nur "Andreas" geht einfach nicht mehr wenn andere Leute dabei sind.

Ich denke, dass ich im Privaten nun den endgültigen Schnitt machen werde und es da "Andreas" gar nicht mehr geben soll.

Im Beruf wird es sicherlich auch nicht mehr lange bis zur Umstellung gehen. Nur ist gerade Urlaubszeit und meine beiden für mich wichtigen Vorgesetzten sind im Urlaub. Also wird das wohl irgendwo Anfang bis Mitte September werden bis zu einem Gespräch (passend vor meinem ersten Gerichtstermin, dann habe ich auch für da einen weiteren Argumentationspunkt für mich.). Mit meinem direkten Chef ist das zum Glück sowieso kein Problem, auch darüber sollte das kein größeres Thema sein. Ich kann von Glück sagen, dass ich zu dem kleineren Prozentsatz an Betroffenen zähle, die ihren Job nicht verlieren. Ob ich mir sicher bin? Ziemlich. Und ich habe da meine Gründe. Zwei Gründe genau genommen. Gibt es nämlich in dem Unternehmen in dem ich arbeite bekanntermaßen zwei weitere Mädels, die meinen Weg teilen.

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Ab und an kommt die Frage, ob das was passiert, also die ganze Umstellung meines Lebens mit den Randhandlungen Justiz und Medizin nicht zu schnell geht.

Eine einfache Antwort darauf kann ich gar nicht so geben. Geht es nämlich nach meinen Träumen und Wünschen, dann geht alles viel zu langsam und ich wäre am liebsten schon viel weiter. Geht es nach meinem Verstand, glaube ich, dass das Tempo so in Ordnung ist.

Man darf eben auch nicht vergessen, dass meine Umwelt den ganzen Prozeß ja erst seit kurzer Zeit mitbekommt. Auch sind im Augenblick notwendigerweise mehrere Dinge gleichzeitig am Laufen, so sieht das eben nach viel und überstürzt aus. In Wahrheit läuft alles in einem guten überschaubaren Tempo und ich bin mir sicher, dass alles so wie es läuft bestens ist.

Freitag, 15. August 2008

ein Anruf - ein Termin

Hmmm, was mache ich nur dass im Augenblick irgendwie alles wie gewünscht zu laufen scheint? Liegt das an meinem unglaublichen Glücksgefühl endlich meinen Weg im Leben gefunden zu haben? Färbt das ab?

Es klappt im Augenblick wirklich alles :-)

Ich hatte eine Empfehlung für einen Psychlogen und direkt mein erster Anruf dort hat einen Termin als Ergebnis . Ok, ich muß nun zwar eineinhalb Monate warten, aber selbst das scheint mir ziemlich zügig wenn ich so im Web lese.

Nun steht aber wieder ein schönes Wochenende im Kreis meiner Lieben an und ich darf wieder viel schöne Zeit geniesen. Mir geht es richtig gut im Augenblick :-)

Donnerstag, 14. August 2008

Verdacht auf "transsexuelles Syndrom"

Heute stand mein zweiter Besuch bei meinem Doc auf dem Programm. Mit vielen Informationen im Gepäck bin ich hin und hatte wieder einen supi Termin. Ein feiner Doc :-). Dass das Thema nicht gerade sein täglich Brot ist macht überhaupt nichts. Wir finden den Weg gemeinsam. Ganz wichtig für mich ist hingegen dabei dass ich ein gutes Gefühl habe und das stimmt einfach perfekt.

Mit vielen Infos hin und mit vielen Dingen wieder raus. Überweisungen wegen dem

Verdacht auf "transsexuelles Syndrom"

zum Psychologe und den notwendigen Untersuchungen im Handtäschchen. Ein weiterer Schritt ist getan. Dieses Mal auch ein sichtbarer. Die nächsten Schritte werden folgen.

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Dazu eine weitere Premiere. Weil mein Arzttermin mitten am Tag lag und ich es nicht eingesehen habe mich fürs Büro extra umzuziehen stand auch mein erster beruflicher Auftritt entsprechend meinem zukünftigem Leben an. Schon beim Reinkommen am Morgen irritierte ich meinen Kollegen *grins*. Sonst war der Tag einfach so wie ich das erwartet habe: Es war nix besonderes los. Weder was die Arbeit betraf noch meine Gefühle am Tag. Es hat einfach wieder genau so gepaßt wie ich das schon die ganze Zeit merke. Es geht mir gut aber es fühlt sich eben auch "normal" an. Ich habe die ganz große Hoffnung, dass der Geschlechterwechsel für mich und mein Umfeld vergleichsweise gut ablaufen kann. Natürlich läßt sich nichts wirklich vorhersagen und mit der ein oder anderen Schwierigkeit ist sicherlich zu rechnen. Aber warum darf auch eine solche nicht ganz alltägliche Geschichte nicht einfach einmal ohne großen Wellenschlag über die Bühne gehen? Wäre schön.

Ach ja, eine weitere Premiere stand auch noch an. Jaaaa, ich weiß, ein ziemlich bewegender Tag :-). Um was es geht? Nichts dramatisch wildes, nur ebend das Mittagessen sollte auch wieder einigen Leuten meines Umfelds Fragezeichen in die Köpfe gezaubert haben. Ich war zusammen mit meinem Kollegen in unserem Stammrestaurant. Naja, und das eben auch zum ersten Mal als Frau gekleidet. Ich sage ja, ich zieh mich nicht x-Mal am Tag um. ;-) . Mal sehen was da in der nächsten Zeit an Reaktionen kommt.

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Ich hoffe nun, dass ich möglichst bald einen Termin beim Psychologen bekomme der mir die notwendige Diagnose aus psychisch/neurologischer Sicht stellen kann. Ich möchte sehr gerne bald mein Leben komplett umstellen, aber dazu auch eine gewisse Grundlage für offizielle Stellen haben. Sei es in Form der Diagnose oder als juristische Voraussetzung. Einen kleinen Schrieb der mir eben eine gewisse Absicherung gibt, so dass ich nicht nur auf das Wohlwollen angewiesen bin auch wenn dieses bei den wichtigsten Stellen zum Glück vorhanden ist.

Dienstag, 12. August 2008

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Ui, ein förmlich zugestellter Brief in meinem Postkasten? Was das wohl sein mag? Ob ich einen Blitzkasten an der Straße übersehen habe?

Nein, mein Amtsgericht hat sich gemeldet. Nachdem ich gerade erst die Info bekommen habe dass meine Namensgeschichte nach Rottweil übergeben wurde, kommt schon heute ein Brief mit der Mitteilung dass am 17.9. meine mündliche Anhörung erfolgen soll.

Es geht voran :-)

Naja, zumindest auf der rechtlichen Schiene. Die medizinische hat eine kleine Startschwierigkeit. Mein Doc befragte leider eine unwissende Uniklinik in Freiburg mit dem Ergebnis, dass die Auskunft von dort gar nix taugt. Naja, was man nicht selbst macht. Meinem Doc geb ich da keine Schuld. Der muß sich ja darauf verlassen, dass die Infos die er bekommt in Ordnung sind. Und wenn eine Uniklinik keine Ahnung hat, was soll er dann machen? Macht nix, dann werd ich ihn eben Aufklären müssen wie das ganze ablaufen wird ;-). Frau ist ja schließlich selbsständig genug und kann im Internet lesen :-))))

Nur mal abklären wie ich das mit dem Büro schaukle. Mein Termin beim Doc ist auf Donnerstag Mittag angesetzt, extra umziehen deshalb? Nöööö, dann wird das halt mein erster Bürotag meines wahren Ichs werden. Früher oder später wird das eh nicht anders sein, warum also nicht mal sanft damit einsteigen? Ist eh kaum einer da weil hier im Land noch Ferienzeit ist. Mal mit Cheffe reden :-)

Hab ich schon mal gesagt, dass ich mich wahnsinnig befreit fühle? Wie wenn eine riesen Last von einem abfällt? Ich bin so froh, dass mein Weg begonnen hat.

Donnerstag, 7. August 2008

mein Geburtstag

Vor genau 36 Jahren erblickte ich das Licht der Welt. Wäre ich doch nur gleich ein Mädchen geworden dann bräuchte ich jetzt diesen Weg nicht zu gehen. Oder wäre es dann nur anders herum gelaufen? Gut dass man es nicht sagen kann und dies "wäre, hätte, wenn"-Geschichten lassen unendlich viele Varianten zu. Und welche Beduetung haben diese auf das was wirklich ist? Genau. keine. Alle Gedankenspielchen sind völlig überflüssig. Wir sind so geworden wie das Leben uns hat werden lassen und wir müssen mit diesem jetzt und ist leben und zurechtkommen.

Beim Blick zurück auf mein Leben kann ich mich nicht so wirklich beschweren. Mir ging es soweit ganz gut. Kleinigkeiten die vielleicht hätten anders laufen können aber zunächst mal kein Grund zur Klage. Obwohl..naja, fehlte da nicht etwas wirklich wichtiges? Oder fehlte es nicht? Eine menschliche Beziehung außerhalb der Familie, eine Freundin, einen Freund wäre wohl doch eine Bereicherung gewesen. Oder doch nicht? Ich hatte doch niemals das Gefühl dass etwas fehlt?

Heute kann ich sagen, dass mir eben doch etwas gefehlt hat. Ich konnte nur nie. Wie hätte ich mich wirklich in ein Mädchen verlieben sollen wo ich doch selbst eines war? Oder in Jungs? Als Mann??? Ich bin dich nicht schwul. Eine völlig absurde Situation, egal wie ich es gedreht hätte, es hätte einfach nicht geklappt. Ganze zwei Mal hab ich mir eingebildet mich in ein Gegenüber verliebt zu haben, beide Male verpuffte das schneller als ich mir das einreden konnte.

Erst als es in meinem Kopf den berühmten Klick machte war ich in der Lage mich wirklich zu verlieben. Gefühle wahr werden zu lassen und zu erleben wie es sein kann in einer Beziehung zu leben. Ich habe die Guten aber auch die miesen Gefühle kennengelernt, das Aufblühen der Liebe und das Zerbrechen des Herzens. Und ich habe ein Gefühl kennengelernt, das ich niemandem zu erleben wünsche. Das besch... Gefühl einem Menschen den man aus tieften Herzen liebt und bei dem man das Gefühl hat, dass da auch umgekehrt mehr ist als man das eigentlich zulassen wollte, diesem Menschen die Seifenblasen zerplatzen lassen zu müssen. Und dabei ist es egal ob das in der sogenannten realen Welt oder der zweiten Welt geschieht weil es in diesem Augenblick enfach nur noch reale Gefühle gibt. Völlig losgelöst von dem Ort und den Umständen wo diese Gefühle sich entwickelt haben.

Auch wenn unschöne Gefühle zu meinem Leben dazugehörten, so habe ich doch feststellen können, dass ich in der Lage bin zwischenmenschliche Gefühle zu entwickeln. Das Gefühl des Verliebt seins, die Geborgenheit in den Armen eines lieben Menschen, das Miteinander und das wunderbare Gefühl diesen geliebten Menschen ebenfalls glücklich zu sehen. Der einzige Haken bei der Sache ist, dass ich dieses Gefühl nie als Mann fühlen konnte, nie in der Lage war es zu entwickeln. Nur mein Eingestehen dass ich wirklich Frau bin lies diese Gefühle zu.


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Nun, ich bin zum Glück nicht alleine an meinem Geburtstag dieses Jahr. Meine Mutti und meine Schweser sind zu Besuch und ich darf mit den beiden so sein wie ich sein mag. Zwei Urlaubstage erlauben es uns ein wenig etwas gemeinsam zu unternehmen und ich muß schon an vielen Stellen schmunzeln wie gut die beiden mit den Umständen zurechtkommen. Ich bin so froh, dass ich mit meinen beiden Lieben inzwischen offen reden kann. Meine Entscheidung den ganzen Weg gehen zu wollen (eher zu müssen) mag meine Mutti noch nicht so ganz, das merke ich, aber es geht nicht anders.


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Ein Brief vom Amtsgericht Tuttlingen ist eingetrudelt. Nein, noch nichts weltbewegendes, nur die Information, dass mein Antrag auf Vornamensänderung an das zuständige Gericht in Rottweil weitergeleitet wurde. Immerhin ein Zeichen dass das am Laufen ist.


Sonntag, 3. August 2008

einfach nur Ich

5 Tage lang völlig frei Ich sein dürfen. Was kann es schöneres geben? Immer Ich zu sein? Jaaaa. Aber das wird noch ein langer Weg.

Samstag konnte ich mich fein mit Maren unterhalten. Einer neuen Bekannten die den langen Weg der vor mir liegt erfolgreich bewältigt hat. Sie gab mir viele wichtige Tipps und wird mir auch zukünftig gerne Fragen beantworten. Danke dir Maren.

Ich sehe nur zu gut wie sehr ich noch am Anfang meines Weges stehe. Aber ich weiß absolut dass es mein Weg sein wird. Einiges wird wesentlich schneller passieren müssen wie ich das gedacht habe. So wird der Alltagstest bald beginnen müssen, nur dazu möchte ich vorher wirklich den ersten Besuch beim Psychologen machen. Irgendeinen Schrieb, Attest oder ähnliches mag ich in den Händen halten um an den diversen Stellen wie Arbeitgeber, Ämter, Krankenkasse usw. wenigstens etwas hinlegen zu können, dass die Leute sehen, dass mehr dahintersteckt als nur ein in Frauenkleidung herumlaufender Mann. Entgegen dem Gesetzestext scheinen die Gerichte wohl auch zur Vornamensänderung diesen Alltagstest schon haben zu wollen. Nun ein Problem darin sehen ich nicht, weil ich ja bis auf die Zeit in meinem Job schon umgeschwenkt bin. Aber gerade für eben so wichtige Dinge wie Job oder irgendwelche offiziellen Dinge will ich ja die Namensänderung, um eben was in der Hand zu haben. Kann das sein, dass das saudoof ist???

Naja, schaun wir mal. Wäre ja naiv zu glauben, dass das einfach so nach meinen Vorstellungen ablaufen würde. Aber eins versprech ich mir und der Welt: "Ich werde meinen Weg gehen und mich nicht unterkriegen lassen!"