Montag, 24. August 2009

Dom, Kölsch und liebe Freunde

Lange war die Vorfreude und noch viel schöner das Wochenende. Köln stand in meinem Terminkalender. Ein Treffen mit lieben, alten Bekannten. Und doch war es das erste Mal des Begegnens, naja, zumindest was eben das echte, reale Begegnen heißt. So richtig mit in den Arm nehmen und Knuddeln. Mein zweites SL-RL Treffen stand an, also ein Treffen von eben lieben Freunden aus der virtuellen Welt SecondLife.

Doch zunächst begann der Tag mit einem ganz ausgiebigen Bummel durch Köln auf der Suche nach ... na? ... was wohl? ... Schuhchens :-) *kicher*. Naja, genau genommen war es das Aufsuchen eines speziellen Geschäfts, das schon mal auch schöne Schulis in meiner Größe geführt hat. Ist schon ein Kreuz wenn man nach Damenschuhen um die Größe 44 herum suchen muß :(. Leider hieß es dieses Mal in dem Geschäft "nix da" *schnüff*. Naja, kann man nix machen und schont irgendwie auch die Haushaltskasse. In Zeiten von Kurzarbeit ist das vielleicht auch nicht die allerdümmst Idee. Egal, so gab's halt eben was anderes hübsches und viel Zeit durch die Kölner Fußgängerzone zu wandeln. Einmal durch und kurz in den Dom reinschauen (schneller wie drin war ich wieder draußen, hatte ich schon mal gesehen und irgendwie hatte ich nicht die Laune mir das Bauwerk am Samstag nochmal anzuschauen). Also wieder in die Hitze des Domplatzes. War ich froh, dass Röckchen und luftiges Top ganz prima an mir aussehen. Wenn ich bedenke wie ich da früher in der Hitze rumgelaufen bin schwitze ich nur beim Gedanken dran *puuh*. Die vielen Leute ignorierend soweit es ging, man sollte glaube ich nicht unbedingt alle paar Meter jemanden anrempeln ;-), machte ich mich wieder auf den Weg zurück zu meinem Auto ... in der Hoffnung es wieder zu finden ... so langsam hab ich da doch das ein oder andere Problemchen mit Links und dem anderen Links ;-). War das früher auch schon oder hat sich das tatsächlich so entwickelt, ich trau mich gar nicht wirklich drüber nachzudenken, aber für meine Verwechseleien gibt's wirklich Zeugen *grins*. Also, mein Autochen hab ich gut gefunden und die Aufgabe mein Hotel zu finden hab ich dann vertrauensvoll meinem Navi überlassen :).

Rechtzeitig vor dem Beginn des Treffens fing dann das Umziehen und Aufhübschen an. Ok, sooo viel war da nicht, aber immerhin mußte mal wieder ein wenig Lippenstift dran, für mehr find ich einfach den Dreh nicht. Bin heilfroh, dass ich nicht mit starkem Bartwuchs kämpfen muß, einmal am Morgen die Ministoppel aus dem Gesicht entfernen und gut ist für den Tag ohne dass irgendwas deutlich zu sehen ist. Und ich hoffte vor gaaaaanz vielen Jahren, dass das mal mehr werden würde für einen kleinen Bart. Welch ein Glück, dass es dafür nie gereicht hätte :). Auch wenn ich so viel an Aufwand nicht hatte, die Zeit zog sich doch ganz schon hin und als ich endlich fertig war konnte ich auch direkt losdüsen. Geschickt hatte ich mein Hotel ausgewählt und nur 2 Minuten später stand ich bei der Wirtschaft in der das treffen stattfinden sollte. Wieso brauchte ich eigentlich nochmal 2 Minuten bis ich dann endlich in der Wirtschft war? Lampenfieber? Naja, irgendwie war es ja schon aufregend. Auch wenn man sich ein gewisses Bild von den Leuten gemacht hat und nach einiger Zeit wohl so daneben mit der Einschätzung wie die Bekannten wohl sein werden nicht mehr liegen kann, so ist doch eine gewisse Unsicherheit da. Egal, rein und schauen wo der reservierte Tisch ist. Gut, schon ein paar da, aber beim ersten Begrüßen stellt sich raus, dass das alles noch Unbekannte sind. Gut, dann schau ich mal wer da noch so eintrudelt. Und dann kamen sie. Wieso erkannte mich eigentlich dann gleich jeder und ich niemanden? *hihi* Auf jeden Fall war es seeeehr schön endlich mal zu sehen wer sich hinter dem netten Avatar auf meinem Bildschirm denn so verbirgt und mit wem man es teils schon sehr lange Zeit zu tun hat. Und vor allem gab es tatsächlich keine Überraschungen. Alles wirklich liebe Menschen, genaus so wie erdacht, erhofft und in SecondLife bzw. Forum kennen gelernt.

Der Abend verlief sehr schön, das ein oder andere ... ok, das ein und das andere Kölsch vertilgend und viele nette Gespräche führend verging die Zeit wie im Fluge. Ich fühlte mich sehr wohl in meiner Haut.

Irgendwie muß ich noch lernen wie ich mit lieben Komplimenten umgehen muß. Ich freu mich natürlich wenn man mir sagt, dass ich gut aussehe und doch ist es irgendwie gaaaaaaaanz komisch. Wird noch :)

Dankeschön an Samantha, dass ich ihr Foto klauen darf. Mag das mal hier reinstellen, dass man mich hier auch sehen kann :)


Dass ich das rechts bin brauche ich nicht zu sagen, oder? ;-) Frage man mich aber bitte nicht, was da in Blickrichtung (ich lasse rechts und links hier mal weg, das geht eh schief) grad los war, war wohl ziemlich spannend grad. Die Person neben mir ist auch eine ganz Nette :)
Ich hoffe, dass ich es das nächste Mal wieder einrichten kann. Die lange Fahrt hat sich ganz klar gelohnt :-)

War schön euch alle kennenzulernen bzw. eben endlich mal in echt zu sehen :)

Und wie fühlte ich mich in meiner Haut? Ich glaube ich hatte es schon mal geschrieben. Viel zu Normal ist mir mein "Ich" inzwischen geworden, als dass ich mir über mich sehr viele Gedanken machen würde. Was aber tatsächlich irgendwie plötzlich bewußter auch von mir empfunden wird ist, dass Frauenparkplätze in Parkhäusern gar nicht so ungeschickt sind, und zwar nicht nur weil sie eben Wegmäßig günstiger liegen, oder dass ich mir Gedanken darum mache auf welchem Weg ich den Kölner Bahnhof verlasse nach dem nochmal schnell eine Zeitschrift kaufen und auf dem Weg zurück zum Hotel. Die belebtere Seite oder die Rückseite was zwar kürzer vom Weg ist aber eben irgendwie nicht so beschützt wirkt? Faulheit sei Dank war es dann der kürzere Weg, aber dann doch teils mit mißtrauischem Blick auf die ein oder andere Person am Straßenrand. Hmmm.

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Heute ist mein Richter wieder bei der Arbeit, ob es nun bald soweit ist? Sind die letzten drei Wochen schnell vergangen, kaum zu glauben, aber gut, dass es so ist. Auch wenn ich inzwischen im Geduld haben geübt bin, so langsam reicht's. Ich mag einfach nicht mehr länger warten müssen.

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Grüßle an alle vom Kölner SL-RL Treffen :)

Mittwoch, 12. August 2009

endlich eine gute Kommentardarstellung

Juhuu, endlich gibt es eine schöne Variante die Kommentare meiner Leser anzuzeigen. Ein neues Tool für den Blog macht es möglich. So kann ich die Kommentare endlich in einer Form zeigen wie es ihnen gebührt und mir auch gefällt. Also nicht zurückhalten, ich freu mich :-)

Sonntag, 9. August 2009

ein schönes Geburi-Wochenende

Wieso vergeht die schönste Zeit denn immer nur soooo schnell? Kaum ist Wochenende, schon ist es wieder vorüber. Und dieses war nun mal wieder ein ganz besonderes. Zusammen mit meiner Liebsten ging es für 2 Tage ab meinem Geburtstag an den Bodensee. Stein am Rhein, Gottlieben, Meersburg und Lindau waren die Stationen. Wunderschön war es die Freiheit des Seins geniesen zu können. Kein Kopf um den Alltag, einfach nur Leben. Und als dann im Restaurant zum Geburtstagsesen "die Damen" gegrüßt wurden ging mein Herzlein auf.


Tja, wie lebt es sich inzwischen in der ganz normalen Welt für mich? Supi sag ich mal. Ich falle in keinster Weise auf, keine komischen Blicke, zumindest bemerke ich keine mehr, selbst wenn ich mal wieder ein wenig darauf achte. Scheint soweit ja stimmig zu sein mein neues Ich. Mal sehen? Hier ist ein Bild vom Wochenende :)



Öhm, nur für den Fall, dass sich jemand an meinen weißen Söcklis in den Sandalen stört, ich lauf mir schlicht praktisch jedesmal Blasen wenn ich ohne Söcklis unterwegs bin. Ist leider ziemlich doof mit meinen Füßen.

Grüßle an alle und Danke für die lieben Geburtstagsgrüße und -wünsche :)

Freitag, 7. August 2009

37 Jahre auf dieser Welt

Nein, kein Rückblick auf mein Leben, ich habe genug geschrieben dazu. Heute nur ein Einblick in die aktuelle Situation. Wie geht es mir, wo stehe ich.

Nun, es geht mir prima. Wenn auch der Arbeitsanfall im Beruf derzeit ein wenig bescheiden, so läuft dort doch wirklich alles was mich persönlich angeht so optimal, wie man es sich besser nicht wünschen könnte. Es drängt sich fast der Eindruck auf als ob es etwas anderes als das Jetzt niemals gegeben hätte. Eine wunderbar beruhigende Situation.

Privat gibt es nicht ansatzweise einen Grund zum Klagen. Auch hier könnte es besser nicht sein. Mein Leben hat sich hier zu einem Traum entwickelt. Familie, Freunde und Bekannte stehen hinter mir und geben mir Halt und Sicherheit. Meine lange Zeit begrabene Hoffnung auf eine Beziehung ist aufgeblüht wie es schöner nicht sein könnte. Was kann man sich mehr wünschen?

6 Monate Hormontherapie. Nicht wirklich lange und doch bald die Halbzeit zur Mindestdauer vor der großen OP. Ich weiß mit Gewissheit, dass ich das durchziehen möchte und doch ist es schon irgendwie komisch wenn man sich die Gedanken darüber macht wann es denn wirklich soweit sein könnte. Soooo lange Zeit muß es nicht mehr dauern und selbst wenn ich anpeile Ende 2010/Anfang 2011, dann weiß ich wie verflixt schnell das letzte Jahr vergangen ist. Aber das ist das derzeitige Fernziel, wo stehe ich heute? Nun, die Hormone schlagen erstaunlich gut an und das auch noch ohne dass ich eine unerwünschte Nebenwirkung verspüren würde. Die Frage meiner Endokrinologin bei der letzten Kontrolle brachte es auch irgendwie auf den Punkt. Wie wächst es? Nun, weiterhin gut. Dass sich die Brust inzwischen gut unter der Kleidung abzeichnet wenn diese etwas anliegt ist ein sehr gutes Gefühl. Hilft es einfach die Figur ein wenig hinzutrimmen. Das vielbeschworene Passing klappt glaube ich ganz gut und das ohne jeglichen Schminkaufwand :) Ok, ich muß natürlich dazu sagen, dass mein Bartwuchs seit jeher eher gering war und ich das Gefühl habe, dass die Hormone da auch noch etwas zur Reduzierung beitgetragen haben. Morgens rassieren reicht ganz gut bis zum Abend ohne weitere Aktionen. Die meisten Menschen sehen mich ja auch nur aus etwas Entfernung.

Doch auch die psychische Seite darf man nicht ganz vernachlässigen. Die Emotionen drücken sehr stark durch inzwischen. Freude ist ja fein, doch vor allem merke ich es wenn mich etwas mitnimmt, die Tränen sich ihren Weg erkämpfen und schon kleine Anlässe geeignet sind mich aufzulösen. Allerdings sind bis auf ganz winzig kleine Momente depressive Phasen, von denen oft zu lesen ist, ausgeblieben und selbst diese Minimomente kann ich mir vorstellen hatten nicht unbedingt etwas mit den Hormonen zu tun. Naja, wo es mir auch so gut geht derzeit, wie sollen schlechte Gefühle denn da auch die Überhand gewinnen können?

Tja, bleibt noch die Thematik mit der Vornamensänderung. Derzeit auf Wartestellung weil der Richter im Urlaub ist weiß ich, dass da die nächsten 2 Wochen (juhuu, eine ist praktisch schon wieder rum) mit gar nix zu rechnen ist, und dann schauen wir mal weiter. Wird schon :)

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Und was wünsche ich mir zu meinem Geburtstag?

Ich wünsche mir, dass alles so gut und positiv weitergeht wie es bislang gelaufen ist, dass ich meinen Traum weiterhin so wundervoll leben kann.

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Danke möchte ich heute allen sagen, die mich auf meinem Weg begleiten. Sei es aus Interesse hier im Blog, sei es gezwungenermaßen weil wir zusammen arbeiten *zwinker* oder weil wir zusammen durch das Leben gehen (Familie, Freunde,...). Danke dass ihr alle da seid und mir den Mut und das Vertrauen gebt meinen Weg gehen zu können.

Mittwoch, 5. August 2009

ein Brief von mir ans Gericht

Sooo, nachdem ich am Montag Abend gleich die gewünschte Stellungnahme geschrieben habe, Gott sei Dank fällt mir das Schreiben und Formulieren von Schriftstücken relativ leicht, hab ich den Brief gestern Abend gleich direkt persönlich in den Briefkasten des Amtsgerichts gesteckt. Ich traue doch der Post nicht ;-). Tja, und da der Richter ja nun 3 Wochen nicht da ist brauche ich auch nicht jeden Tag in den Briefkasten zu schauen, da wird nix drin sein. Üben wir uns eben wieder einmal in Geduld *grummel*

Montag, 3. August 2009

Gerichtspost

Nach einem schönen langen Wochenende habe ich heute in meinem Briefkasten einen Brief vom gericht gefunden. Hmmm, ob es tatsächlich geklappt hat? Nööö, war kein Bescheid, sondern die Zusendung einer vom Richter nochmal bei Gutachterin Nr. 1 nachgefragten Thematik und die Aufforderung dazu innerhalb 3 Wochen Stellung zu nehmen. Klar 3 Wochen, der Richter ist ja im Urlaub diese Zeit. Um was geht es? Nicht die Vornamensänderung war Grund der Nachfrage, die scheint wohl grundsätzlich durch zu sein denke ich mir einfach mal (getippte Anrede im Anschreiben "Sehr geehrte Frau ..."). Die Fragestellung bezog sich auf das Thema Vorabentscheid Personenstandsänderung (§8+9 TSG). Die Gutachterin lies sich nicht dazu hinreißen dazu eine Aussage zu machen, obwohl, irgendwie eigentlich schon, zumindest ein Satz im Gutachten läßt das schon so lesen, doch eine scheinbar ungeschickte Formulierung lies den Richter nachfragen. In der Antwort auf die Nachfrage war nun zu lesen, dass die Gutachterin keine Aussage "geschlechtsangleichende OP ja oder nein" machen will, weil das erst nach längerem Kontakt mit mir und reiflicher Zeit des Überlegens möglich wäre. Hmmm, reichen fast 37 Jahre Leben nicht aus? Oder zumindest mal die Zeit des bereits durchgeführten Alltagstests, immerhin schon 10 Monate ohne Vornamensänderung (die ja eigentlich auch schon den Alltagstest erleichtern soll?!). Oder die fast 6 Monate Hormontherapie? Ok, zugegeben, der Gutachten-Termin liegt inzwischen auch mal eben 5 Monate zurück (auf den Tag genau). Immerhin hat Sie ja bestätigt, dass der Wunsch dem anderen Geschlecht anzugehören vorliegt und sich das wohl nicht mehr ändern wird. Und was die OP angeht warte ich doch nur noch darauf, dass die Vornamensänderung durch ist, dass ich mit der Arztauswahl/beratung/befragung/information und den Antrag auf Kostenübernahme durch meine Krankenkasse machen kann. Wo ist da nun noch das Problem? Naja, so ähnlich, ein klein wenig ausformulierter, hab ich das nun direkt verfasst und dass nix schief geht bringe ich den Brief dann gleich morgen nach Feierabend zum Gericht. Schade, hätte ein schönes Geburtstagsgeschenk werden können, so muß ich noch weiter warten.

Aber das wirft mich nicht aus der Bahn. Ich weiß was ich will und selbst wenn der Nebenantrag erst mal nicht direkt angenommen wird ist das später nur noch eine lästige Kosten und Zeitsache. Verhindern kann das nix :-)

Bemerkenswert höchstens noch, dass die Gutachterin von deiner "geschlechtsumwandelnden" Operation schreibt ?!? Aber wir wollen mal nicht spitzfindig werden ;-)